Idiolektik – eine trauma- und kultursensible Kommunikationsmethode unter Beachtung der Eigensprache

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„Verstehen ist eine Reise im Land des Anderen“ (Fazil Hüsnü Daglarca)

Traumatische Erfahrungen hinterlassen Verletzungen an Körper und Seele. Während neurobiologische Schutzmechanismen allen Menschen gemeinsam sind, unterscheidet sich die Wahrnehmung, die Äußerung und der persönliche Umgang mit diesen Folgen individuell und kulturell sehr stark voneinander. Diese Unterschiede finden einen einzigartigen Ausdruck in der Art und Weise, darüber zu sprechen oder auch zu schweigen. Greift man diese Eigensprache eines Menschen (den Idiolekt) durch zieloffene und ressourcenorientierte Fragen auf, kann dieser seine eigenen inneren Landschaften erkunden, sich selbst annehmen lernen und neue Handlungsmöglichkeiten erschließen. Während in der traumatisierenden Situation alles zu viel, zu schnell und verletzend geschieht, bedeutet Traumasensibilität mit den Betroffenen langsam, in kleinen Schritten und unter Beachtung der Grundbedürfnisse unterwegs zu sein. Die Idiolektik als innovative therapeutische Gesprächsform bietet hierfür in einer konsequent wertschätzenden und würdigenden Haltung eine gute Möglichkeit, Ressourcen und Resilienzen der Klienten wahrzunehmen und erfahrbar werden zu lassen. Metaphern werden von den Klienten selbst entwickelt und bieten einen Schutzraum, in dem traumatische Erfahrungen schonend integriert werden können. So können einzigartige Kulturen miteinander achtsam in Verbindung kommen und voneinander lernen.
Lernziele, Inhalt und didaktische Mittel: Im Workshop wird die Haltung und Technik in der Idiolektik dargestellt anhand von Beispielen aus der Arbeit mit traumatisierten Klienten aus der Türkei und dem Irak. Hilfreiches in Bezug auf den Umgang mit den neurobiologischen Traumafolgen (Traumasensibilität) wird ebenso erläutert wie der achtsame Umgang mit der Eigensprache der Klienten (Kultursensibilität).
Es wird ein Live-Demo Gespräch angeboten und unter Anleitung können die Teilnehmenden Grundlagen lernen, um Idiolektische Gespräche zu führen.

Anmeldung über die M.E.G. Internetseite hier.

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